Name: Der Name Granit kommt aus dem Lateinischen (Granum = Korn).
Zusammensetzung des Granit: Granit ist ein massiges, relativ grobkristallines, magmatisches Tiefengestein. Granit besteht hauptsächlich aus Quarz, Feldspäten und dunklen, mafischen Mineralen, die etwa 20–40% der Masse ausmachen. Es handelt sich dabei um Biotit (Dunkelglimmer), seltener um Amphibole oder andere mafische Minerale. Zudem kommt Muskovit (Hellglimmer). Bei den Feldspäten überwiegt der Kalifeldspat gegenüber der Plagioklase. Als Nebenbestandteile führen diese wiederum Zirkon, Apatit, Titanit, Magnetit, Rutil, Ilmenit und auch andere Erzmineralien, mit sich.
Entstehung des Granit: Granit entsteht durch die Erstarrung von Gesteinsschmelzen (Magma) innerhalb der Erdkruste, meistens in einer Tiefe von mehr als 2 km unter der Erdoberfläche. Im Gegensatz dazu stehen die vulkanischen Gesteine bei denen das Magma bis an die Erdoberfläche dringt. Granit ist deshalb ein Tiefengestein (Plutonit). Gesteine, die sehr nahe an der Erdoberfläche (weniger als 2 km) erstarren, nennt man hingegen Subvulkanite, Übergangsmagmatit oder Ganggestein. Granit jedoch entsteht in den meisten Fällen nicht aus dem flüssigen Material des Erdmantels, sondern aus aufgeschmolzenem Material der unteren Erdkruste. Für die Entstehung von solchen Magmakammern rechnet man mit Zeiträumen von 10-15 Millionen Jahren.
Aussehen des Granit: Im Allgemeinen ist Granit mittel- bis grobkörnig. Er besitzt eine homogene Mineralverteilung und die daraus resultierende relativ gleichmäßige Optik. Die Größe der Kristalle schwankt meistens zwischen 1 und mehreren cm. Man kann für gewöhnlich alle Kristalle mit bloßem Auge erkennen.
Das Farbspektrum reicht bei Graniten von hellem Grau bis bläulich, rot und gelblich. Dabei spielen die Art der Erstarrung und Umwelteinflüsse, denen das Gestein ausgesetzt war, ebenso eine Rolle, wie der Mineralgehalt. Die gelbe Farbe angewitterter Granite kommt von Eisenhydroxidverbindungen (Limonit), die infolge von Verwitterungseinflüssen aus primär im Granit enthaltenen Eisen führenden Mineralen entstanden sind.
Vorkommen des Granit: Der Naturstein Granit gehört zu den häufigsten Gesteinen innerhalb der kontinentalen Erdkruste. Granit finden wir auf allen Kontinenten. Sie entstehen im Rahmen der Plattentektonik primär an Subduktionszonen: die abtauchende (ozeanische) Platte erwärmt sich, der hohe Wassergehalt lässt Sedimente aufschmelzen, dabei entsteht saures, granitisches Magma, das bei der Abkühlung im Erdinneren Granit bildet. Bei orogenen (gebirgsbildenden) Prozessen entsteht ebenfalls Granit.
Granitarten: Granit wird vom Fachmann in vier Typen unterteilt:
Verwandte Gesteine: Mit dem Granit eng verwandt und in Plutonen oft mit diesem vergesellschaftet finden sich andere magmatische Gesteine, die aber eine veränderte chemische Zusammensetzung haben. Dazu gehören der Alkaligranit (ihnen fehlt weitgehend Plagioklas), Granodiorit (Plagioklas überwiegt über Kalifeldspat) und der Diorit (Kalifeldspat fehlt fast vollständig). Granit ist das entsprechende Tiefengestein zu dem vulkanischen Gestein Rhyolith. Beide haben die gleiche chemische Zusammensetzung.
Verwechslungen: In der Umgangssprache wird das Wort Granit häufig als Überbegriff für jene Natursteine verwendet, die in Struktur, Körnung und Entstehung Ähnlichkeiten mit Granit haben. Oftmals handelt es sich dabei aber um andere Tiefengesteine unterschiedlichster mineralogischer Zusammensetzung und Farbe. Vor allem der Granodiorit und der Alkalifeldspatgranit werden vom Laien umgangssprachlich meistens als Granit bezeichnet.
Im schweizerischen Tessin wird mit der Bezichnung Granit oftmals die optisch verwandte Gesteinsart Gneis gemeint, welche dort aufgrund ihrer regionalen Verfügbarkeit für allerlei Alltagsdinge herhalten darf (Tische, Bänke, Dachschindeln, Strassenbegrenzungen).
Verwitterung von Granit: Granit unterliegt der sogenannten polsterartigen Verwitterung (Wollsackverwitterung). Die damit zusammenhängende moosüberwachsene Struktur und der bodenbildende Gries führten zu der Entstehung von Blockheiden und Hochmooren.
Aufgrund des Vorherrschens von Quarz und Feldspat im Granitstein entstehen in Mitteleuropa aus Graniten nach deren Verwitterung nährstoffarme und zur Versauerung neigende Böden. Je nach Wasserangebot und Entwicklungstiefe des Bodens findet man meistens Ranker oder Braunerden vor. In der Regel werden diese nährstoffarmen Böden forstwirtschaftlich genutzt.
Granit und Mystik: Die touristische Vermarktung von granitgeprägten Landschaften mit mystischem Charakter (Schlagwörter hierzu: Kultstätten, Kraftorte, Hexentreffen, Hinkelsteine, Wackersteine) ist bekannt. Beispiele für Granit-Ausflugsziele sind z.B. das südhessische Felsenmeer (s. Bild rechts), die Teufelsküche bei Tirschenreuth und der Monte Kaolino in der Oberpfalz, ein aus Restquarz (verwitterter Granit) aufgetürmter Eventhügel, der zu einem der wichtigen Kraftorte in Deutschland gehört.